Calcium: Aufgaben, Tagesbedarf und Mangel (2024)

Calcium ist ein Mineralstoff, der eine wichtige Rolle spielt für die Festigkeit von Knochen und Zähnen sowie für die Signalübertragung der Zellen. Auch für die Blutgerinnung, das Nervensystem und die Arbeit der Muskeln ist der Nährstoff von Bedeutung.

Der Mineralstoff ist vor allem in Milch und Milchprodukten, aber auch in einigen Gemüsearten enthalten. Mit einer ausgewogenen Ernährung lässt sich der Tagesbedarf theoretisch gut decken. Allerdings erreichen viele Menschen die empfohlenen Zufuhrmengen nicht. Ein Calciummangel kommt eher selten vor. In bestimmen Lebensphasen oder bei manchen Erkrankungen kann es jedoch zu einer Unterversorgung kommen. Daher kann in vielen Fällen die Einnahme einer Nahrungsergänzung sinnvoll sein. Hier erfährst Du alles Wichtige über diesen lebensnotwendigen Mineralstoff.

Was ist Calcium?

Calcium, eingedeutscht auch als „Kalzium“ bekannt, ist von der Menge her der wichtigste Mineralstoff im menschlichen Körper. Da er (deutlich) mehr als 0,1 Prozent des Körpergewichts ausmacht, gehört er also – ebenso wie Magnesium und Phosphor – zu den sogenannten Mengenelementen. Der menschliche Körper enthält zwischen 1.000 und 1.200 Gramm Calcium. Davon sind etwa 99 Prozent im harten Gewebe, also in Knochen und Zähnen, gespeichert. Der Rest befindet sich außerhalb der Zellen und auf der Knochenoberfläche.

Calcium kommt in verschiedenen chemischen Verbindungen im Körper vor, zum Beispiel als Calciumphosphat, -carbonat, -acetat, -oxid oder -sulfat.Von besonderer Bedeutung für den menschlichen Körper ist das Calciumphosphatsalz Hydroxylapatit. Es bildet das Grundgerüst für Knochen und Zähne.

Interessante Fakten

  • Eine Frage der Balance
    Der menschliche Körper scheidet am Tag etwa 300 Milligramm (mg) Calcium über Stuhl, Urin und Schweiß aus. Da nur 30 bis 40 Prozent des Mineralstoffs aus der Nahrung im Darm aufgenommen werden, sollten täglich 1.000 mg zugeführt werden, damit netto kein Verlust entsteht.
  • Beliebte Nahrungsergänzung
    Calcium ist nach Magnesium das am häufigsten eingenommene Nahrungsergänzungsmittel. Nach einer repräsentativen Studie der Leibniz Universität Hannover und der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) greifen 37 Prozent der Verwender:innen von Nahrungsergänzungsmitteln auf Produkte mit Calcium zurück.
  • Häufiges Element der Erdkruste
    Calcium ist für viele lebende Organismen wichtig. Es zählt mit einem Anteil von 3,64 Prozent zu den fünf häufigsten Elementen in der Erdkruste. Auch im Seewasser kommt der Mineralstoff als Calciumchlorid häufig vor (0,15 Prozent).

Calcium leitet sich vom lateinischen Begriff „calx“ beziehungsweise „calcis“ für „Kalk“ ab. Entdeckt wurde der Mineralstoff im Jahr 1808 vom britischen Chemiker und Physiker Sir Humphry Davy (1778-1829) und fast zeitgleich vom schwedischen Physiker Jöns Jakob Berzelius.

Calcium: Aufgaben und Funktionen

Calcium übernimmt im Körper zahlreiche Aufgaben. Hierzu gehören vor allem der Aufbau und die Stabilität von Knochen und Zähnen, aber auch die Funktion der Körperzellen, der Reizübertragung in Muskeln und Nerven und der Blutgerinnung.

Damit dies möglich ist, kontrolliert der Körper präzise die Menge an Calcium in Zellen und Blut. Bei Bedarf „verschiebt“ er den Mineralstoff aus den Knochen in das Blut, um den Calciumspiegel konstant zu halten. Gesteuert wird dieser Prozess mithilfe der Botenstoffe Parathormon und Calcitonin, und indirekt mithilfe von Vitamin D (Calcitriol).

Calcium für feste Knochen und Zähne

Der Mineralstoff wird, wie bereits erwähnt, in Form von Hydroxylapatit in Knochen und Zähnen eingelagert. Dadurch erhalten sie Masse, bleiben stabil und fest. Das Skelett dient zudem als Calciumspeicher, um Schwankungen in der Calciumkonzentration im Blut auszugleichen.

Die Knochenmasse – das sogenannte Knochenkonto – wird hauptsächlich bei Kindern und Jugendlichen während der Wachstumsphase aufgebaut. Das Maximum dieses Kontos ist mit etwa 30 Jahren erreicht. Danach nimmt die Knochenmasse allmählich wieder ab.

Ist die Knochenmasse krankhaft verringert, spricht man von Osteoporose oder Knochenschwund. In der Folge der Erkrankung wird der Knochen zunehmend brüchig und es kommt leicht zu Knochenbrüchen. Um einer Osteoporose vorzubeugen, ist es daher entscheidend, über die Ernährung ausreichend Calcium aufzunehmen. Da die Knochenmasse nur bis ins frühe Erwachsenenalter hinein aufgebaut wird, ist es wichtig, schon in jungen Jahren auf genug Calcium in der Ernährung zu achten. Im Alter geht es dann darum, den Knochenabbau durch eine ausreichende Zufuhr von Calcium zu minimieren.

Calcium als Botenstoff der Zellen

Calcium sorgt dafür, dass die Zellen unseres Körpers effektiv arbeiten. Es wirkt als Botenstoff zwischen den Zellen und ermöglicht die Übertragung von Nervenimpulsen und Sinnesreizen. Calcium sorgt dafür, dass Signale von außen in der Zelle weiterverarbeitet werden können, was zum Beispiel für die Produktion von Hormonen wichtig ist. Gleichzeitig beeinflusst der Mineralstoff die Zellteilung und -spezialisierung und damit unter anderem das Wachstum und die Funktionsfähigkeit der Organe.

Calcium für funktionierende Nerven und Muskeln

Der Mineralstoff ist wichtig für ein funktionierendes Nervensystem, indem er die Reizübertragung in die Nervenzellen reguliert. Calcium ist an der Freisetzung verschiedener Nervenbotenstoffe (Neurotransmitter) wie Glutamat, Gamma-Aminobuttersäure (GABA), Noradrenalin, Dopamin und Serotonin beteiligt.Dadurch beeinflusst Calcium auch die Erregbarkeit von Muskelzellen beziehungsweise die Muskelkontraktion, da diese sich nur durch Nervenstimulation bewegen lassen.

Calcium und seine Rolle bei der Blutgerinnung

Wenig bekannt ist die Bedeutung von Calcium für die Blutgerinnung. Bei einer Verletzung sorgt ein ausgeklügelter Prozess im Körper dafür, dass das Blut gerinnt und so die Wunde schnell verschließt. Dafür sind verschiedene Stoffe im Körper vonnöten – unter anderem Calcium. Das Mineral bindet sich an spezielle Fette und Eiweiße, die sogenannten Gerinnungsfaktoren, und setzt so die Blutgerinnungskaskade in Gang.Calcium wird außerdem dafür gebraucht, damit der Körper das für die Blutgerinnung wichtigste Enzym, das Thrombin, bildet.

Hättest Du's gewusst?

  • Calcium benötigt Vitamin D
    Damit der Mineralstoff seine Funktionen im Körper gut erfüllen kann, ist parallel eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D nötig. Der Grund: Vitamin D fördert die Aufnahme von Calcium aus dem Magen-Darm-Trakt ins Blut, reguliert den Calciumstoffwechsel und unterstützt den Einbau des Minerals in die Knochen.
  • Kaffee ist erlaubt
    Kaffee und andere coffeinhaltigen Getränke wie Schwarzer Tee galten lange als Calciumräuber. Neuere Studien belegen jedoch, dass dies nicht so ist. Es spricht daher nichts gegen eine Tassee Kaffee am Morgen.
  • Risiko für Knochenbrüche
    Bei einer vegetarischen und insbesondere veganen Lebensweise gibt es Daten, die auf ein höheres Risiko für Knochenbrüche hindeuten. Forschende vermuten, dass dies mit einer geringeren Zufuhr von Calcium und Nahrungsprotein sowie einem niedrigerem Body-Mass-Index (BMI) der Nicht-Fleischesser zusammenhängt. Die Einzelheiten sind noch unklar.

Calcium

wird für die Erhaltung normaler Knochen benötigt.

Calciummangel ist ein wichtiger Risikofaktor für die Entwicklung von Knochenschwund (Osteoporose). Der Knochen wächst während der Kindheit und Jugend in Längs- und Querrichtung, wobei die größte Ansammlung von Skelettgewebe mit etwa 50 Prozent der Gesamtmasse während des Wachstumsschubs in der Jugend stattfindet. Eine ausreichende Calciumzufuhr während der Kindheit und Jugend ist daher für die Entwicklung einer maximalen Knochenmasse erforderlich, um das Risiko von Knochenbrüchen und Osteoporose im späteren Leben zu verringern.[1]

Im dritten Lebensjahrzehnt sind das Wachstum und die Entwicklung des Skeletts abgeschlossen. Der Knochen festigt sich: Die Knochendichte nimmt zu, die Körpergröße jedoch nicht. Danach verringert sich die Knochenmasse schrittweise, der Knochen wird immer brüchiger. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko von Knochenbrüchen, selbst bei kleineren Verletzungen./pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16452385/

wird für die Erhaltung normaler Zähne benötigt.

Forschende haben die Wirkung von Calcium- und Vitamin-D-Supplementierung auf den Knochenverlust in der Hüfte und den Zahnverlust untersucht. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Zufuhr von Calcium und Vitamin D zur Vorbeugung von Osteoporose auch eine positive Wirkung auf den Zahnerhalt hat. So verloren ältere Probanden unter der Einnahme des Mineralstoffs weniger Zähne als diejenigen, die nur ein Schein-Präparat (Placebo) eingenommen hatten.

trägt zu einer normalen Muskelfunktion bei.

Alle Muskelfasern nutzen Calcium-Ionen, um ihre Bewegungen zu koordinieren. Calcium wird vor allem benötigt, damit sich die Muskelfasern zusammenziehen können und ist daher für eine normale Muskelfunktion unverzichtbar.

Nährstoffe mit ähnlichem Nutzen

Vitamin D
trägt zu einer normalen Signalübertragung zwischen den Nervenzellen bei.

Nervenzellen sind durch Synapsen miteinander verbunden. An diesen Verbindungspunkten werden Signale in Form von Botenstoffen übertragen. Bei einem Reiz werden Calcium-Kanäle in der Plasmamembran aktiviert, durch die Calcium-Ionen vom von außen in das Innere der Synapse strömen. In der Folge werden Botenstoffe in den synaptischen Spalt ausgeschüttet und von der Empfänger-Zelle aufgenommen. Die Bedeutung von Calcium für ein funktionierendes Nervensystem wurde in mehreren Studien bestätigt. Unter anderem zeigt eine Untersuchung, dass Calcium-Ionen die Reaktionen des zentralen Nervengewebes auf Verletzungen initiieren und regulieren.

trägt zu einer normalen Blutgerinnung bei.

Calcium ist zusammen mit weiteren Faktoren an der Umwandlung von Prothrombin in Thrombin beteiligt. Thrombin ist das wichtigste Enzym für die Blutgerinnung. Forschende haben herausgefunden, dass die Konzentration von Calcium-Ionen einen großen Einfluss auf verschiedene Parameter hat, die die Blutgerinnung beeinflussen.

Nährstoffe mit ähnlichem Nutzen

Vitamin K
trägt zu einem normalen Energiestoffwechsel bei.

Calcium in der Nahrung spielt eine zentrale Rolle bei der Regulierung des Energiestoffwechsels. Es ist vor allem Cofaktor von Enzymen im Energiestoffwechsel.

Nährstoffe mit ähnlichem Nutzen

Biotin
Eisen
Jod
Kupfer
Magnesium
Niacin
Riboflavin (Vitamin B2)
Thiamin (Vitamin B1)
Vitamin B12
Vitamin B6
Vitamin C
hat eine Funktion bei der Zellteilung und -spezialisierung.

Kalzium aktiviert und hemmt bestimmte Einzyme und spielt eine wichtige regulatorische Rolle bei verschiedenen zellulären Prozessen, einschließlich der Zellteilung und -differenzierung.

trägt zur normalen Funktion von Verdauungsenzymen bei.

Um Nahrungsbestandteile verwerten zu können, benötigen wir Verdauungsenzyme. Diese werden von spezialisierten Zellen – etwa der Magenschleimhaut und den Speicheldrüsen des Mundes sowie der Bauchspeicheldrüse – produziert. Studien bestätigen, dass Calcium für die Aktivität von Verdauungsenzymen, speziell die der Bauchspeicheldrüse, von entscheidender Bedeutung ist.

Calcium: Wie hoch ist der Tagesbedarf?

Der Tagesbedarf an Calcium unterscheidet sich je nach Alter. Die deutschsprachigen Ernährungsgesellschaften (Deutschland, Österreich, Schweiz = D-A-CH) haben Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr von Calcium herausgegeben. Demnach benötigen 13- bis 18-Jährige wegen ihres starken Wachstums mit 1.200 Milligramm (mg) pro Tag die größten Mengen des Mineralstoffs. Einen hohen Bedarf haben auch Kinder im Alter von 10 bis 12 Jahren, die 1.100 mg täglich benötigen. Die empfohlene Calciumzufuhr für Erwachsene (25 bis 51 Jahre), Schwangere und Stillende beträgt jeweils 1.000 mg pro Tag.

Laut der Nationalen Verzehrsstudie II liegt die Calciumzufuhr von deutschen Männern im Durchschnitt bei 807 mg und von Frauen im Mittel bei 738 mg pro Tag. Damit bleibt die Aufnahme unter der empfohlenen Zufuhrmenge. Ähnliches konnte auch bei vielen Kindern und Jugendlichen beobachtet werden. Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass ein Mangel vorliegt. Allerdings kann eine zu geringe Zufuhr ein Hinweis auf eine mögliche Unterversorgung sein.

Viele Menschen befürchten, bei einer Lactoseunverträglichkeit nicht genügend Calcium aufzunehmen. Doch Betroffene vertragen oft kleine Mengen Milchprodukte wie Joghurt oder Käse. Diese sollten in kleinen Portionen über den Tag verteilt werden. Dadurch kann der Darm mehr Calcium aufnehmen.

Calcium: Referenzwerte

Empfohlene Zufuhr von Calcium

AlterCalcium
mg/Tag
Säuglingea
0 bis unter 4 Monate220
4 bis unter 12 Monate330
Kinder
1 bis unter 4 Jahre600
4 bis unter 7 Jahre750
7 bis unter 10 Jahre900
10 bis unter 13 Jahre1.100
13 bis unter 15 Jahre1.200
Jugendliche und Erwachsene
15 bis unter 19 Jahre1.200
19 bis unter 25 Jahre1.000
25 bis unter 51 Jahre1.000
51 bis unter 65 Jahre1.000
65 Jahre und älter1.000
Schwangereb1.000
Stillendec1.000
aSchätzwerte
bSchwangere 19 Jahre 1.200 mg
cStillende 19 Jahre 1.200 mg

Kalk im Leitungswasser ist zwar schlecht für elektronische Geräte wie Waschmaschinen und Wasserkocher, weil er sich dort ablagert – aber er ist gut für die Gesundheit. Ein wesentlicher Bestandteil des Kalks ist nämlich Calcium, das Dein Körper verwerten kann. Deswegen darfst Du kalkhaltiges Wasser ohne Bedenken trinken.

Calcium: Lebensmittel

Calcium ist in zahlreichen Nahrungsmitteln enthalten. Besonders gute Calciumquellen sind Milch und Milchprodukte wie Käse, Joghurt und auch Quark. Der Körper kann den Mineralstoff aus tierischen Produkten in der Regel sehr gut verwerten. In fettarmen Produkten steckt meist ebenso viel Calcium wie in den fettreicheren Varianten.

Zu den calciumhaltigen Lebensmitteln zählen auch einige Gemüsesorten. Reich an dem Mineralstoff sind unter anderem Grünkohl, Spinat und Mangold. Nüsse können die Zufuhr ergänzen.

Nicht zuletzt kann Calcium-Mineralwasser einen wertvollen Beitrag zu deiner Mineralstoff-Versorgung leisten. Achte am besten auf das Flaschenetikett. Als calciumreich gelten Mineralwässer mit einem Calcium-Gehalt von mindestens 150 Milligramm pro Liter.

Nachfolgend findest du zehn Lebensmittel mit viel Calcium. Die Angaben sind in Milligramm (mg) pro 100 Gramm (g) zusammengestellt:

Calcium-Lebensmittel

Calcium: Aufgaben, Tagesbedarf und Mangel (1)

Käse1372 mg Calcium pro 100g

Käse ist in Sachen Calcium-Gehalt ein echter Spitzenreiter. Dies gilt insbesondere für Hartkäse wie etwa Emmentaler mit mindestens 45 Prozent Fett in der Trockenmasse: 1.372 mg stecken in 100 g. Bei dem ebenfalls zum Hartkäse gehörendem Bergkäse sind es immerhin noch 1.100 mg/100 g. Falls Du es lieber milder magst, kannst du auch mit einem Stückchen Butterkäse (1.014 mg/100 g) oder Gouda (958 mg/100 g) Deine Versorgung mit dem wichtigen Mineralstoff verbessern. Bei Weichkäse ist der Calcium-Anteil etwas geringer, liegt aber noch bei etwa 600 mg/100 g.

Calcium: Aufgaben, Tagesbedarf und Mangel (2)

Grünkohl179 mg Calcium pro 100g

Wer hätte das gedacht? Grünkohl zählt zu den calciumreichsten Gemüsesorten. Mit 179 mg pro 100 g kann die in Norddeutschland geschätzte und allseits bekannte „Ostfriesenpalme“ aufwarten. Im „kale“, wie er in den USA genannt wird, steckt jedoch noch mehr. Er enthält unter anderem Vitamin C, Provitamin A, Phosphor und Eisen. Übrigens: Grünkohl muss nicht unbedingt gekocht werden. Die Blätter lassen sich auch roh im Salat verwenden oder für grüne Smoothies einsetzen.

Calcium: Aufgaben, Tagesbedarf und Mangel (3)

Tofu185 mg Calcium pro 100g

Tofu ist für Vegetarier:innen und Veganer:innen eine gute alternative Calciumquelle. Zwar enthalten Sojabohnen von Natur aus kein Calcium. Wird bei der Herstellung jedoch Calciumsulfat als Gerinnungsmittel eingesetzt, können etwa 185 mg pro 100 g im Tofu stecken. Schau daher beim Kauf auf die Verpackung und wähle am besten calciumhaltige Produkte. Das ist besonders wichtig, falls Du Dich vegan ernährst.

Calcium: Aufgaben, Tagesbedarf und Mangel (4)

Paranuss161 mg Calcium pro 100g

Nüsse sind kleine Kraftpakete in Sachen Vitamine und Mineralstoffe. Kein Wunder, dass in ihnen auch Calcium steckt. Paranüsse haben beispielsweise 161 mg auf 100 g zu bieten. Nüsse enthalten viele ungesättigte Fettsäuren. Diese haben wichtige Funktionen im Körper. Gründe genug also, täglich eine Handvoll Nüsse zu knabbern.

Calcium: Aufgaben, Tagesbedarf und Mangel (5)

Joghurt143 mg Calcium pro 100g

Joghurt zählt zu den beliebtesten Milchprodukten. Das kommt nicht von ungefähr: Das Milchprodukt schmeckt nicht nur lecker, sondern ist auch gesund. So enthält Joghurt alle Stoffe, die auch in Milch enthalten sind, wie zum Beispiel hochwertiges Eiweiß. Am meisten knochenstärkendes Calcium steckt in Magermilchjoghurt (< 1% Fett) mit 143 mg/100 g. Die Variante mit 3,5 Prozent Fett bringt es auch noch auf 120 mg/100 g. Tipp: Fruchtjoghurt enthält oft viel Zucker. Gesünder ist es, wenn Du einen Natur- oder Biojoghurt pur genießt oder klein geschnittenes Obst hinzugibst.

Calcium: Aufgaben, Tagesbedarf und Mangel (6)

Blattspinat140 mg Calcium pro 100g

Das grüne Blattgemüse ist ein guter Nährstoff-Lieferant. Das gilt zwar weniger für Eisen, wie lange Zeit angenommen, dafür aber für B-Vitamine, Folsäure, Zink, Magnesiumund Calcium (140 mg/100 g). Spinat schmeckt nicht nur als Gemüsebeilage zu Spiegelei und Kartoffelpüree, sondern auch als Salat. Hierfür eignen sich vor allem junge und zarte Blätter. Einziger Wermutstropfen: Spinat enthält Oxalsäure, die als Calciumräuber gilt, da sie einen Teil des Mineralstoffs bindet. Daher ist es sinnvoll, das Blattgemüse zu kochen und mit anderen calciumreichen Beilagen wie etwas Sahne, Käse oder Frischkäse zu kombinieren.

Calcium: Aufgaben, Tagesbedarf und Mangel (7)

Mineralwasser150 mg Calcium pro 100g

Die verschiedenen Sorten haben einen unterschiedlichen Gehalt an Mineralstoffen. Durch Auswahl eines calciumreichen Wassers (ab 150 mg/100 g, steht auf dem Flaschenetikett) kannst Du auf einfache Art etwas für deine Mineralstoffversorgung tun. Positiver Nebeneffekt: Mineralwasser trägt zur Flüssigkeitszufuhr bei, enthält aber keine Kalorien und Zucker. Ein Glas Mineralwasser vor dem Essen füllt den Magen und kann dadurch verhindern, dass Du zu viel isst.

Calcium: Aufgaben, Tagesbedarf und Mangel (8)

Milch120 mg Calcium pro 100g

Milch ist ebenfalls reich an Calcium. Kuhmilch kommt auf 120 mg/100 g beziehungsweise Milliliter (ml) – und zwar unabhängig vom Fettgehalt. Auch spielt es kaum eine Rolle, ob du Vorzugsmilch (Rohmilch) oder ultrahocherhitzte Milch (H-Milch) bevorzugst. Ein halber Liter Milch deckt somit bereits mehr als die Hälfte des Tagesbedarfs für Erwachsene von 1.000 mg Calcium. Wer Milchzucker (Lactose) nicht oder nicht gut verträgt, kann auf Getreidedrinks ausweichen, die oft mit Calcium angereichert sind und dadurch einen vergleichbaren Gehalt aufweisen wie Kuhmilch.

Calcium: Aufgaben, Tagesbedarf und Mangel (9)

Garnele110 mg Calcium pro 100g

Garnelen gelten für viele Menschen als Delikatesse. Leicht vergessen wird dabei, dass sie auch gesundheitlich einiges zu bieten haben. Sie sind reich an Eiweiß, halten dadurch lange satt, haben wenig Fett und sind kalorienarm (92 kcal/100 g). Auch die Nährwerte können sich sehen lassen. Hierzu gehört ein Calcium-Gehalt von 116 mg für 100 g gekochte Garnelen. Die kleinen Krebstiere schmecken gegrillt mit Knoblauchcreme besonders lecker, werten aber ebenso einen knackigen Salat auf.

Calcium: Aufgaben, Tagesbedarf und Mangel (10)

Mangold103 mg Calcium pro 100g

Vom Aussehen erinnert er etwas an Spinat – allerdings mit gelben, orangefarbenen und rötlichen Stielen. Mangold bringt Abwechslung in die Gemüseküche. Die Kulturform der Rübe schmeckt etwas herber als Spinat. Bei der Zubereitung solltest Du harte Strunk-Enden entfernen. Mangold lässt sich ähnlich wie Spinat blanchieren, dünsten und kochen. Die Stiele benötigen etwas mehr Garzeit als die Blätter. Nicht zu vergessen: Der „Krautstiel“ hat reichlich Calcium zu bieten: 103 mg/100 g. Allerdings gehört er ebenso wie Spinat zu den oxalsäurereichen Gemüsen.

Andere Quellen

Calcium: Aufgaben, Tagesbedarf und Mangel (11)

Aprikosen (getrocknet)

Calcium: Aufgaben, Tagesbedarf und Mangel (12)

Basilikum

Calcium: Aufgaben, Tagesbedarf und Mangel (13)

Feigen (getrocknet)

Calcium: Aufgaben, Tagesbedarf und Mangel (14)

Haferdrinks (angereichert)

Calcium: Aufgaben, Tagesbedarf und Mangel (15)

Kresse

Calcium: Aufgaben, Tagesbedarf und Mangel (16)

Leinsamen

Calcium: Aufgaben, Tagesbedarf und Mangel (17)

Mineralwasser (je nach Sorte)

Calcium: Aufgaben, Tagesbedarf und Mangel (18)

Mohnsamen

Calcium: Aufgaben, Tagesbedarf und Mangel (19)

Sardine

Calcium: Aufgaben, Tagesbedarf und Mangel (20)

Sesam

Dein Körper kann Calcium besser verwerten, wenn Du die Aufnahme über den Tag verteilst. Achte also nach Möglichkeit darauf, bei jeder Mahlzeit Lebensmittel zu Dir zu nehmen, die Calcium enthalten, beispielsweise Müsli mit Milch zum Frühstück, calciumhaltiges Gemüse zum Mittagessen und einen Joghurt als Nachtisch am Abend.

Calciummangel

Die empfohlene Tageszufuhr an Calcium kann durch den Verzehr von natürlicherweise calciumreichen Lebensmitteln normalerweise leicht erreicht werden. Auch bei einer zu geringen Zufuhr bleibt die Calciumkonzentration im Blut zunächst im Normalbereich. Dies liegt daran, dass das Knochengewebe Calcium speichert und bei Bedarf an das Blut abgibt. Genau dieser Mechanismus kann bei einer langfristig zu geringen Zufuhr jedoch zum Problem werden.

Wodurch kann ein Calciummangel auftreten?

Ist die Zufuhr von Calcium über die Ernährung langfristig niedrig, baut der Körper Knochenmasse ab, um die Calciumkonzentration im Blut aufrechtzuerhalten. Mit der Zeit kann er die Unterversorgung immer schlechter ausgleichen. Dadurch besteht die Gefahr, dass es auf Dauer zu einem Calciummangel kommt. Dieser Zustand wird auch Hypokalzämie genannt. Ein erhöhtes Risiko für einen ernährungsbedingten Calciummangel haben vor allem Kinder und Jugendliche in den Wachstumsphasen, Schwangere, Frauen vor und nach der Menopause, ältere Menschen sowie Menschen mit Milchzuckerunverträglichkeit (Lactoseintoleranz).

Auch bestimmte Erkrankungen können einen Calciummangel begünstigen. Hierzu gehören unter anderem

  • eine Unterfunktion der Nebenschilddrüse
  • eine Nierenschwäche
  • eine gestörte Nährstoffaufnahme aus dem Darm – etwa im Alter, bei Vitamin-D-Mangel, Östrogenmangel oder Milchzuckerunverträglichkeit (Lactoseintoleranz)

Wie macht sich ein Calciummangel bemerkbar?

Aufgrund der Speicherkapazität im Knochengewebe macht sich ein Mangel an Calcium erst nach einiger Zeit bemerkbar. Das ist sehr problematisch, weil sich gesundheitliche Folgen durch einen langfristigen Mangel nicht mehr abwenden lassen, wenn Symptome auftreten. Mitunter können brüchige Fingernägel erste Hinweise auf Calciummangel sein. Studien ergaben zudem, dass Calciummangel Übergewicht begünstigen kann.

Darüber hinaus können verschiedene Krankheitsbilder auftreten:

  • Osteoporose: Vor allem Frauen in den Wechseljahren können langfristig Knochenschwund entwickeln.
  • Wachstums- und Entwicklungsstörungen: Erhalten Säuglinge und Kinder zu wenig Calcium, können Knochen nur wenig des Mineralstoffs einlagern, bleiben weich und können sich verformen. Ist die Knochensubstanz durch einen Mangel an Vitamin Doder Calcium bei Kindern geschwächt, wird dies Rachitis genannt. Tritt die Knochenerweichung bei Erwachsenen auf, spricht man von einer Osteomalazie.
  • Muskelkrämpfe: Ein Mangel an Calcium kann die Muskelfunktion stören. Dies macht sich zum Beispiel durch Muskelzuckungen oder anhaltende Muskelkrämpfe bemerkbar.

Darreichungsformen von Calciumpräparaten

Ein diagnostizierter Calciummangel muss mit Medikamenten behandelt werden. Liegt bei Dir eine nicht optimale Versorgung mit Calcium vor, kann die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels sinnvoll sein. Lass dich am besten in der Arztpraxis oder Apotheke beraten, welches Präparat für Dich geeignet ist. Verschiedene Calcium-Verbindungen sind als Nahrungsergänzungspräparate zugelassen.

Calciumpräparate werden oft als Tabletten in unterschiedlichen Darreichungsformen angeboten, zum Beispiel als

  • Brausetabletten
  • Kautabletten
  • Filmtabletten

Darüber hinaus erhältst Du in der Apotheke auch Calcium-Ampullen und Calcium-Sticks beziehungsweise -Granulate, die Du ohne Wasser einnehmen kannst.

Hinweis: Dein Körper verwertet Calcium am besten, wenn Du es zum oder nach dem Essen und nicht auf leeren Magen einnimmst.

Calcium-Überdosierung

Eine Überdosierung von Calcium über die normale Ernährung ist normalerweise nicht möglich. Anders sieht es dagegen aus bei einer Einnahme von calciumhaltigen Nährstoffpräparaten. Nimmst du auf Dauer übermäßig viel Calcium ein, steigt die Calciumkonzentration im Blut an. Dies kann die Entwicklung von Harnsteinen und eine gestörten Nierenfunktion begünstigen.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt eine tolerierbare Gesamtzufuhrmenge von 2.500 mg Calcium pro Tag für Erwachsene aus Lebensmitteln und Nährstoffpräparaten.

Calcium: Aufgaben, Tagesbedarf und Mangel (2024)
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Author: Sen. Ignacio Ratke

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